24.4.2014

Nix ausgeben

Keine Ausgaben ausser Kraft

Es ist seeehhr verlockend, Geld auszugeben. Es klingt so stark nach Geschäft. Das Geld riecht förmlich nach Wirtschaft und Umsatz. Auch wenn es ausgegeben, statt eingenommen wird. Es verführt, günstig die ersten 200 Stück vom Produkt herzustellen, einen Preis auszuarbeiten und sich auszumalen, wieviel Geld es einspielen wird, sobald alles verkauft ist.

Vor allem im kreativen Markt heisst es «arbeite deinen Brand aus», «mache ein schönes Portfolio» und «suche anschließend täglich nach Kunden».

Noch mal. Was?

Bevor Auftraggeber irgendwelche Brands kaufen, wollen sie eine bestimmte Aufgabe gelöst haben für bestimmtes Geld. Warum nicht hier anfangen? Warum nicht Probleme lösen, daraus ein Portfolio bilden, welches anschließend zur Selbstmarke wird?

Arbeite gut — das ist das beste Brand, was du haben kannst.

Ich kann nur sehr empfehlen, in die Falle der Ausgaben nicht — zumindest nicht oft — rein zu treten. Weil… jeder macht trotzdem diesen Fehler. Du, ich. Alle. So stark ist die gegenwärtige Konvention von «Risikoinvestitionen». Sie sind dabei völlig überflüssig, ernsthaft. Kein Versuch, keine Geschäftsidee erfordert hohe Ausgaben, um die Erfolgstauglichkeit zu testen.

Teste schnell, verwerfe schnell, finde schnell

Nichts ist schöner, als einen kostengünstigen Test durch zu führen, bei dem die Ausgaben und der Zeitverlust minimal sind. Die Ausrede «wir hätten hochwertiger herstellen müssen, dann würden wir auch verkaufen» ist völlig falsch. Genauso wie die Ausrede der fehlenden Vielfalt. Es sind viele Komponenten, die zusammentreffen müssen, um endlich ein erfolgreiches Produkt zu erschaffen. Sicherlich keine davon ist vorläufige Investition oder anfängliche Vielfalt. Zumindest im Smart Business. Hauptsächlich ist das falsche Produkt für das Scheitern verantwortlich.

Was stattdessen blendend funktioniert: Käufer finden, Produkt beschreiben oder Prototyp zeigen, verkaufen und anschließend produzieren. In Wirklichkeit interessieren sich Leute auch erst dann für Brands, wenn es wirklich ein hilfreiches, tolles Produkt gibt. Die Macher sagen sich gerne, dass alles einfacher ist, wenn einer ein Ed Hardy, Karl Lagerfeld oder sonst noch ein Star ist. Das Geheimnis dieser Leute ist aber, dass sie entweder Probleme lösen oder ein hoch emotionales Bedürfnis (siehe Modemarken und Alkohol) erfüllen.

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